Viele wunderbare Tage auf der Tasman Peninsula und Bruny Island werden wir immer in Erinnerung behalten. So haben wir die Klippen in Fortesque Bay erklommen, ein riesiges Gefängnis in Port Arthur besichtigt und Mattes hat sich in der Zelle wohl nicht entspannt gefühlt. Dann staunten wir als im Hafen von Doo Town ein gefangener Hai mit 140 kg Gewicht zur Schau gestellt wurde und die Angler stolz dazu posierten. In der Remarkable Cave sprang Mattes fröhlich übers Wasser. Gunda ist schwindelfrei und genoss die spektakulären Aussichten. Die weißen Wallabies vom Flutet Cape sind einzigartig und gar nicht ängstlich. Nun hat uns die Fähre wieder nach Melbourne gebracht. Arne aus Hannover radelt nach Sydney und wir noch drei oder vier Wochen von Melbourne nach Adelaide weitere 1000km. Zum Schluss werden wir wohl mit Auto einen Monat längere Strecken durch das Outback nach Alice Springs bis nach Brisbane fahren.
Wir haben weiterhin einen ganz besonders schönen Einblick in diese Insel. Die Nordküste hat besonders farbenfrohe Felsen und viele Muscheln zu bieten und sehr rote Sonnenuntergänge. Das Innenland ist im Nordosten sehr einsam und so fanden wir wieder ruhige Plätze für uns und den Van. Zum Glück rannte kein Tasmanischer Teufel vor das Auto.
Wir haben nun die Fahrräder in einem Campervan dabei und sind deshalb mit eight wheels unterwegs. So sehen wir die versteckten Naturschätze Tasmaniens. Allein nur mit dem Fahrrad würden wir nicht mal eben tausend Hügel auf 10km rechts ab strampeln, um einen Berg zu erklimmen oder einen Wasserfall anzuschauen. Wir freuen uns auch über versteckte Übernachtungsplatze an einem schönen See oder Fluß. Die Gravelroad dorthin ist mit dem Campervan mühelos gefahren und ein Abstecher lohnt sich immer. So campten wir am Rosebury Lake, am King William Lake, am Burraby Lake, Barrington Lake und am Rowallan River auf dem Weg zu den Walls of Jerusalem. Die Wanderung zu den Walls war spektakulär. Beim Wandern sieht man viele Tiere wie Wallabies, Papageien verschiedenster Art und auch den eierlegenden Igel, den Echidna. Mattes hat ja nur ein paar Schuhe, seine Keen Radfahrsandalen, dabei. Mit denen hüpft er erstaunlich flott über Stock und Stein, Vorsicht Riesenameisen!
Nun haben wir einige spannende Tage auf einer Insel gezeltet. Auf Maria Island haben wir den Tasmanischen Teufel in freier Wildbahn beobachtet. Als Gunda früh morgens ins Gebüsch musste, guckte er erstaunt und neugierig… auch viele Wombats grasen wie Schafe auf den Wiesen und zwischen den Eukalyptusbäumen hüpfen Kängurus und Wallabies herum. Die Insel war ein tolles Naturerlebnis, nur sind wir leider bei heftigen Regenfällen ziemlich nass geworden. Wir haben dann noch ein sehr nettes junges radfahrendes Paar aus der Lüneburger Heide kennengelernt. Wieder auf dem Festland gab es erst mal fish and chips. Die beiden haben schon viel in Australien gearbeitet und gesehen, als sie mit einem Auto dort herumgefahren sind. Auch zum Autokauf, den wir vielleicht durchführen werden, können sie viele hilfreiche Tipps geben. Hier in Hobart merken wir, dass Städte nichts für uns sind und so werden wir dann bald wieder weiter radeln. Die höchsten Berge stehen uns bevor. Der Cradle Mountain Nationalpark und Mt Field… das Hochladen von Fotos ist langwierig oder unmöglich, deshalb werden wohl jetzt weniger folgen. Wie zelten auch sehr oft in der Natur, wo es kein Wifinetz gibt…
Beim Radeln an der Eastcoast von Tasmanien hatten wir viel tailwind, Rückenwind, aber auch brennende Sonne. Wir beide stellen wieder fest, dass wir Meerblicke lieben. Dazu lieben wir Tiere und so war der Besuch im Naturreservat bei Bicheno eine reinste Freude. Als erste Besucher am Morgen begrüßten uns die zahlreichen Kängurus sehr zutraulich, dann fauchte der Tasmanien Devil bedrohlich und das niedliche Wombat durfte von Gunda gestreichelt werden. Wir genossen begeistert den intensiven Tierkontakt. Die dort lebenden Tiere sind alle Waisen, verletzt eingewiesen oder von Menschen geschickt, weil sie krank waren.
Nun sind wir bei extremen Regengüssen von Scottsdale nach Derby und Payengana gestrampelt. Lange Anstiege durch Regenwald und schnelle Abfahrten bestimmten den Tag. Zum Zelten fanden wir öffentliche Plätze in den kleinen Orten, die umsonst eine Toilette und auch mal einen Unterstand als Schutz vor Sonne und Regen boten. Ein kräftiges Gewitter ließ sich so gut überstehen. Beim Dunkelwerden und sehr früh am Morgen lacht uns ein lustiger Vogel, der Kookabora oder auch lachender Hans oder Jack genannt, an. Man könnte meinen, er lacht über uns… eine riesige, grüne Raupe war zu langsam und deshalb harmlos, aber eine riesige schwarze flotte Ameise hat Mattes in den Fuß gebissen, was nach drei Tagen noch weh tut. Die glücklichen Kühe aus der Käserei in Payengana gehen selbstständig zur Melkmaschiene und lassen sich danach massieren. Ihr Käse schmeckt lecker. Im Pub in the Paddocks schmeckt das Bier… Die St. Colombia Falls zählen zu den Größten der Insel. Nun geht es die nächsten Tage von St. Helens an der Küste entlang Richtung Hobart. Wir hoffen auf ein paar schöne Wanderungen auf den Inseln und Halbinseln zwischendurch.
Radeln durch Eukalyptuswald und gelbe Wiesen
Wir sind nun ein paar Tage geradelt durch viel Eukalyptuswald, haben am Tamar River gezeltet, in Deloraine übernachtet und mussten wegen Sturm in Westbury ein Cottage nehmen. Nun in Scottsdale geht’s weiter nach St. Helens. Es war sehr sonnig gestern und heute scheint es zu regnen…
In Queenstown verpackten wir wieder Räder und Gepäck und in Melbourne dann alles wieder aus und schraubten die Pedalen und andere Kleinigkeiten wieder an. Dann radelten wir zu Bec und Tim, die uns sehr nett mit Bier, Wein und Essen empfangen haben. Wir sollen unbedingt wieder kommen auf dem Rückweg von Tasmanien. Und das werden wir auch tun, denn der erste Eindruck von Melbourne war sehr positiv. Breite Radwege, einer sogar den ganzen langen Strand entlang, und sehr freundliche Menschen und Autofahrer. Auch einige Parks und interessante, bunte Stadtteile gibt es.
Nun starten wir aber erst mal auf Tasmanien. Schon die Überfahrt von Melbourne war recht rau. Heute hat uns ein kräftiger Wind nach Deloraine geweht und wir gönnen uns ein Zimmer… das Platypus haben wir nur in Übergröße gesehen und Wallibys leider nur als Roadkill… doch wir haben ja noch ein paar Wochen Zeit…