Neuseeland

Flagge von Neuseeland
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Warum wählen wir ein Land, dass am weitesten weg von Zuhause ist und auf der Erdhalbkugel exakt gegenüber von Spanien?
In Neuseeland möchten wir Weihnachten 2014 verbringen und ebenfalls den Einstieg ins Jahr 2015. Wir beide kennen und lieben schon einige Gegenden der beiden naturschönen Inseln. Mattes reiste 1999 mit dem Fahrrad durch Teile der Nord- und Südinsel und Gunda erlebte 2006 die atemberaubende Schönheit der Natur als Backpackerin beim Wandern.
Aotearoa, das Land entlang der weißen Wolke, heißt Neuseeland auf maorisch. Erst gegen Ende des 13. Jahrhunderts wurde das wunderschöne Land von Menschen entdeckt. Die Polynesier wanderten ein und gründeten die Maori-Kultur. Weil sie keine Säugetiere vorfanden, jagten sie zunächst die flugunfähigen Vögel und rotteten schnell z.B den straußähnlichen Moa aus. Auch die größten Greifvögel wie der Haastadler waren dann um 1700 verschwunden. So ergänzten die Maori ihr Speisen mit der extra angebauten Süßkartoffel.
1642 gelangte als erster Europäer der niederländische Seefahrer Abel Tasman auf die Südinseln, wo er nach wertvollen Rohstoffen suchen sollte. Nach ihm wurde dann der durch seine Strände und palmartigen Farnen einer Pazifikinsel ähnelnde Abel Tasman Nationalpark benannt.
1769 traf James Cook mit seiner Endeavour von Tahiti aus im heutigen Malborough Sound, der Seestraße zwischen Nord- und Südinsel, ein. Zunächst begegneten die Maori ihm äußerst feindselig, doch es gelang ihm auch freundschaftliche Beziehungen zu knüpfen. Wal-und Robbenfänger und Missionare pflegten bald Handel und persönliche Kontakte mit den Maoris und lebten mit ihnen zusammen.
1829 bis 1835 führte trotzdem das Einführen von Schusswaffen zu gewaltätigen Auseinandersetzungen zwischen Maoris untereinander oder Maoris und Briten und Franzosen. Zahlreiche Maoris starben auch an den europäischen Krankheiten, gegen die sie nicht resistent waren.
1834 schafften es die Maoris einen Vertrag der „Vereinigten Stämme“ zur Unabhängigkeitserklärung von Großbritanien zu unterzeichnen. Die Banks Peninsula bei Christchurch (341.469 Einw.) war kurzzeitig französische Kolonie, was noch heute an französichen Straßennamen auf der Halbinsel zu merken ist. Die Briten erlaubten es auch weiterhin französichen Siedlern sich dort niederzulassen. Allerdings befürchtete die britische Krone, dass die Franzosen die ganze Südinsel für sich beanspruchen könnten.
1840 schon wurden die Maoris im Vertrag von Waitangi mit dem britischen Kolonialreich verbunden. 1867 bekamen die männliche Maoris Sitze im Parlament und ab 1893 gab es insgesamt das weltweit erste Frauenwahlrecht. Erst 1975 ging man auf die leider trotzdem kriegerischen Vertragsverletzungen gegenüber den Maoris ein und Wiedergutmachungen wurden geleistet. Die traditionelle Kultur der Maoris sind auch heutige ein fester Bestandteil von Politik und Verwaltung Neuseelands.
Interessant für jeden Atomgegner ist noch, dass seit der Versenkung des Greenpeace-Flagschiffes, der Rainbow Warrior“ 1985 von französischen Geheimagenten Neuseeland Atomwaffenfreie Zone ist. Die großangelegten französichen Atomtests auf den nahegelegenden Polynesischen Inseln hatten hierzu geführt.
Schon Cooks Wissenschaftler kartographierten und erkundeten sorgfältig die Fauna und Flora.
Wir starten bei unserem zweiten Besuch in Auckland (1.320.700 Einw. und größte Stadt). Diese hat dank 50 inaktiven Vulkanen viele weitläufige Parkanlagen. Die Landschaft um Auckland wird sogar von 48 weiteren inaktiven Vulkanen geprägt, die hauptsächlich vor mehr als 60.000 Jahren bis auf einen, den Rangitoto vor 1000 Jahren, eruptiert sind. Der in der Meeresbucht geschützte Segelhafen von Auckland gibt der Stadt den Namen „City of Sailes“.
Wir radeln dann entlang der Vulkane Richtung einer langgestreckten Halbinsel durch den Northland Forest Park um die schöne Küstenlinie zu erkunden und die vielen kleinen Insel im Hauraki Gulf Maritime Park zu sehen oder gar dorthin zu schippern.
Insgesamt besteht Neuseeland aus 700 Inseln, wovon wir eine „Steward Island“ am äußersten Zipfel der Südinsel zwei Wochen über den Jahreswechsel besuchen werden.
Mit 268.680km2 ist die gesamte Landfläche Neuseelands sogar kleiner als die Italiens. Die Hoheitsgewässer hingegen mit 167.653km2 relativ zur Landmasse sehr groß und die Wirtschaftszone dabei ist die weltweit größte mit 3.931.136km2 Ausdehnung. 2100km ist die Insel von Australien entfernt. Die Antarktis ist dann noch mal 3000km weit weg. Das erklärt, warum Pinguine dort leben. Auch Sturmtaucher und Albatrosse finden den weiten Weg hin und zurück ins Eismeer. Höchster Berg Neuseelands ist der Mount Cook (3754m) auf der Südinsel.

Zwergpinguin
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Das gemäßigte Klima der Südinsel und subtropische Klima der Nordinsel gibt einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren einen geeigneten Lebensraum. Selten sinkt die Temperatur unter den Gefrierpunkt und so wachsen Bananen und Avocados auf der Nordinsel. Auf der Ostseite der Alpen auf der Südinsel kann es zu Schneefällen kommen und auch im Southland bei Invercargill (Flug und Fähre nach Steward Island) kann es im Sommer (unserem Winter) kalt regnen. Der sonnigste Teil der Südinsel ist die Küstenregion zum Malborough Sound unweit des Abel Tasman Nationalpark. Es gibt Regenwald, gemäßigten Regenwald, mit hohen Baumfarnen und immergrünen Nadelhölzern, steppenartige Landschaften und alpine Vegetation mit Gletschern. Die bekannten Kauri-Bäume und verschiedenen Palmenarten stehen wie die meisten einzigartigen Pflanzen in den Forest Parks, die ein Großteil der Landesfläche bilden, unter Naturschutz.

Streifenkiwi
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Possum (Fuchskusu)
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Sicher werden wir in dieser vielfältigen Natur den Zwergpinguin oder gar Gelbaugenpinguin, die Hectordelfine, die kräftige Papageieinart Kea oder die Seebären sehen. Mit uns gefährlichen Tieren ist allerdings nicht zu rechnen.
Das Possum wird von den Neuseeländern wie verrückt gejagt und sein Fell kann man überall in diversen Variationen kaufen. Wenn wir ganz großes Glück haben, dann sehen wir den flugunfähigen Kiwi.