Australien und Tasmanien

 
Australische Flagge

Australische Flagge
Bildquelle: Wikimedia

Tasmanische Flagge

Tasmanische Flagge
Bildquelle: Wikimedia

In Australien (Hauptstadt Canberra 23.130.024 Einw.) werden wir 6 Monate, also die längste Zeit unserer Reise verbringen. Davon radeln wir 2 Monate auf der Insel Tasmanien (68400 km2, höchster Punkt Mount Ossa 1617m).

Der australische Kontinent ist mit 7,7 Millionen Quadratmetern, dem Durchmesser von 3700 km von Norden nach Süden und 4000 km von Osten nach Westen und einer Küste von 35876 km für uns Radfahrer erst einmal klimatisch eine große Herausforderung. Deshalb entscheiden wir uns für die immerfeuchte Ost- und Südküste von Victoria mit Tasmanien und weiteren Strecken in New South Wales, South Australia und Queensland.

Wir hoffen so auch die reiche Pfanzenwelt und Tierwelt zu erkunden. Wir rechnen mit Temperaturen zwischen 25 und 10 Grad, viel Sonne und viel Wind und Regenschauern im Wechse. Hinzukommen werden zahlreiche  bergige Abschnitte, weil wir dem höchsten Berg Australiens, dem Mount Kosciusko (2228m) ziemlich nahe kommen werden und auch die berühmten Snowy Mountains bei Syndney (4,1 Mio Einw.) nicht nur durchs Fernglas sehen wollen.

Seit mindestens 60.000 Jahren leben die Aborigines als Ureinwohner auf dem Kontinent und vermischten sich durch kulturellen Austausch mit Neuguinea vor ungefähr 6000 Jahren und vor 4230 Jahren mit Menschen vom indischen Subkontinent. Vor ca. 1000 Jahren kamen malenesische Seefahrer zu den nördlichsten Bewohnern Australiens und seit mehreren Jahrhunderten besuchten chinesische, indische und indonesische Händler und Fischer die australischen Küsten.

Wir werden ja nicht die ersten Europäer auf Entdeckungsreise sein. Schon im 16. Jhdt. landeten spanische, französische und holländische Seefahrer dort. Zuerst erreichten sie die Cape York Halbinel von Neuguinea aus im tropischen australischen Norden. Heute ist Cooktown (1617 Einw.) in Queensland die nördlichste australische Stadt.

Erst 1788 mussten erste britische Strafgefangene und einige freiwillige Siedler die 1770 von James Cook entdeckte fruchtbare Gegend um Sydney in New South Wales besiedeln und eine lange Geschichte der hauptsächlich britischen Kolonisation begann. Heute ist das ersichtlich an der parlamentarischen Monarchie mit Queen Elisabeth II und einem alle 3 Jahre wechselnden Parlament aus 6 Senatoren jedes Staates.

Wir hingegen landen am 20. Januar 2015, kurz vor dem Nationalfeiertag (26. Januar, Australien Day) in Melbourne (3,6 Mio. Einw.) von wo aus die Fähre „Spirit of Tasmania“ uns durch die wildstürmische Bass Strait in ca. 10 Stunden nach Devenport (22770 Einw.) auf Tasmanien bringen wird.

Zwei bergige Nationalparks wollen wir erkunden, den von der UNESCO als Weltnaturerbe ausgezeichneten  Cradle Mountain Nationalpark mit dem berühmten Overland Track und den Mt. Field Nationalpark.

Die große Insel bietet dazu mächtige Ranges, Bergseen, Waldtäler, offene Moor- und Heidegebiete mit uralten Pflanzenarten wie Sumpfzypressen, Sassagras, viel Moose und farbenprächtige Wildblumen, den Lebensraum für zahlreiche einzigartige Beuteltiere.

Da gibt es den fälschlich als teuflisch und bösartig bezeichneten, gefräßigen, leicht reizbaren Beutelteufel, den sogenannten Tasmanischen Teufel. An den Tümpeln kann man mit viel Glück  die seltenen Kloakentiere, Schnabeltier und Ameisenigel beobachten.

In Tasmanien heimische Kängurus heißen Fuchskusu und Bennett Känguru. Statt hiesigem Dachs lebt dort der Beuteldachs auch genannt Nacktnasenwombat. Leider haben die Siedler den legendären Tasmanischen Tiger, genannt auch Beutelwolf, das größte fleischfressende Beuteltier erbarmungslos gejagt, weil er auch Schafe riss. Bereits 1936 starb der letzte Beutelwolf im Zoo von Hobart (Hauptstadt Tasmaniens, 502600 Einw.).

Wir freuen uns sehr über jedes Tier, was wir beobachten dürfen.

Im April wird auf  Tasmanien der Winter eingekehrt sein und wir wechseln dann auf den Kontinent rüber, wo wir in Melbourne zur Fahrt auf der Great Ocean Route bis Warrnambool vorbei an den berühmten Twelve Apostels beginnen. Nahe der „London Bridge“, einem besonders imposanten Klippenabschnitt leben Zwergpinguine. Millionen von Sturmtauchern, die mutton birds, nisten ebenfalls in den Klippen. Wir verweilen auf den Aussichtspunkten mit Ausblick auf die gefährliche Brandung und den vielen Schluchten, Bögen und Blaslöchern und hoffen auch den farbenprächtigen Honigfresser zu sehen.

Dann radeln wir in New South Wales nach Sydney durch verschiedene Nationalparks, den Wilsons Promotory National Park, den Kosciusko, den Morton und den Kanangra Boyd Nationalpark radeln. Dabei werden wir mit allen Sinnen Wälder, Savannen, Steppe und Regenwald erfahren.

Beutelwolf (Thylacinus cynocephalus)

Beutelwolf (Thylacinus cynocephalus)
Bildquelle: Wikimedia

Beuteldachs (Peramelemorphia)

Beuteldachs (Peramelemorphia)
Bildquelle: Wikimedia

Wahrscheinlich sehen wir dann die relativ kleinen Wallabies, Bergkängurus, Wombats und vielleicht sogar Koala Bären. Häufiger hören wir die über tausend Vogelarten, darunter allein 300 Papageienarten, die uns jeden Morgen wecken werden.

14 von 20 der giftigsten Schlangen der Welt, insbesondere Giftnattern, die Taipan, Ottern und Vipern versuchen hoffentlich selten Sichtkontakt jedoch niemals Körperkontakt zu uns. Man soll anscheinend häufiger auf Echsen wie ungefährliche Warane, Geckos, Glattechsen und den Dornenteufel stoßen, den wir zu gerne fotografieren würden.

Spannender wird es sein, welche der 180 Fischarten wir angeln können und genießen dürfen. Lästig  werden die kleinen Fliegen, die in Ohren, Nase, Augen und Mund kriechen wollen. Leider fehlt in Australien der Mistkäfer in der Nahrungskette, der bei uns den Fliegen die Kuhfladen als Nahrungsquelle streitig macht.

Rotrückenspinne (Latrodectus hasselti)

Rotrückenspinne (Latrodectus hasselti)
Bildquelle: Wikimedia

Die ungewohnt sehr großen Spinnen sind außer Rotrückenspinne, der hochgiftigen red-back spider, und einer Vogelspinne, der Falltürspinne, trapdoor spider, ebenfalls sehr giftig, ansonsten harmlos. Wir werden Fotos von beiden Übeltätern und Giftschlangenbilder griffbereit halten und hoffen, dass wir die lebensrettende medizinische Versorgung im Notfall rechtzeitig erhalten. Die Krokodile hingegen, z.B das Leistenkrokodil, und Alligatoren betrachten wir gerne aus sicherem Abstand mit dem Fernglas. Auch bei extremer Hitze respektieren wir natürlich unter diesen Umständen die schönen  Badeverbotsschilder.

Um dem Winter in der Region zu entfliehen geht es Mitte Mai dann wahrscheinlich noch hoch durch Queensland Richtigung Cains (133.893 Einw.), wo das Great Barrier Reef und der Daintree, Atherton Tableland und  Hinchinbrook Island Nationalpark locken. Dann liegen bei Brisbane noch unglaubliche viele weitere Nationalparks direkt am Wasser.  Vielleicht sehen wir dort an den Küsten Pelikane, Kraniche, Löffler und Tölpel. Vielleicht werden wir auch mal im Riff in die farbenprächtige Unterwasserwelt eintauchen.

Detaillierte Erlebnisberichte werden in einem Jahr (!) folgen.