Nun radelten wir quer durch die Wälder und Mohnfelder zwischen Korbach und Büren und schließlich an der Alme bis Elsen bei Paderborn. Mattes Haus steht noch, Freunde und Nachbarn begrüßten uns nett. Die Schwalbereifen haben die über 10000 km fast ohne Spuren gemeistert. Nur 1 Platten in Neuseeland, sonst perfekte Sicherheit für viele Offroad und Onroad-Kilometer. Wir sind glücklich und gesund und freuen uns auf noch ein paar freie Tage mit Freunden und Familie.
Wir radelten an der Dreisam aus Freiburg heraus an den Rhein bis Straßburg. In Freiburg entdeckten wir ein Krokodil aus Stein. Mit Robert verbrachten wir zwei sehr nette Abende und er zeigte uns die schönsten Biergärten.
Ohne Landkarte durch den Schwarzwald… das war eine echte Geduldsprüfung für Gunda. Mattes Navi, die Susi, hat konsequent alle ausgewiesenen Radwege vermieden. So ging es sehr steil hoch, bis zu 16%, und ebenso steil wieder runter. Mattes musste Gunda sogar beim Schieben helfen. Wie peinlich… das nach über 10 Monaten auf dem Rad… Wir erinnerten uns an Neuseeland. Doch zum Glück verdrängte uns kaum ein Auto, nur einmal bei Titisee passierte die rote Bimmelbahn mit ein paar staunenden Touristen. Mehrmals wurden wir gefragt, wo denn unserer E-Motor sei… wir verspeisten dagegen zur Belohnung die ortstypische Energiequelle, eine echte Schwarzwälderkirschtorte.
Die Donau zeigt sich für uns von ihrer besten Seite ab Sigmaringen. Viele steile Felsen, grüne Wiesen und schöne Wälder durchradelten wir. Die blaue Jakobsmuschel weist den Wanderpilgern den Weg von einem Kloster zum anderen, speziell das Kloster in Beuron scheint sehr wichtig zu sein. Die hübschen Ziegen lassen sich gerne kraueln. Mit einem Ort fühlte Mattes sich ganz verbunden. Eine Party sollte dort noch stattfinden. Wir radeln aber lieber weiter ins Grüne…
Kein Regen in Regensburg
Wir hatten mal wieder großes Glück und erreichten Regensburg in strahlendem Sonnenschein. Die weite Sicht auf die Donau von dem imposanten Walhalla und eine Statue eines kleinen Jungen mit einem geangelten Waller begeisterten Mattes. In Kehlheim nahmen wir ein Schiff durch die engste Kurve der Donau. Danach holte uns Mattes Bruder aus Ingolstadt ab. Nun werden wir mit leckerem Essen und Trinken verwöhnt. Hier fühlen wir uns sehr herzlich Willkommen und fast schon wie Zuhause… Nach Pfingsten geht es weiter an der Donau Richtung Freiburg zu Mattes Neffen.
Zu viel Regen kann hier Unwetterwarnung bedeuten, was heißt, dass der Pegel der Donau steigt. Wir hoffen für alle Einheimischen, dass es endlich aufhört zu regnen. Die Spuren vom Hochwasser 2013 sind hier in Passau kaum noch sichtbar, weil die Leute mit 80% Zuschuss vom Staat fleißig renoviert haben und immer noch dabei sind. Auf unserem Weg nach Passau wechselten wir ein paar Mal das Flussufer auf schönen Seilfähren. Die Leute erzählen viel von den Hochwasserproblemen. Auch der Fischbestand wird ständig reduziert. Wir bewundern den großen hölzernen Sterlet.
Sehr viele Weinbauern gibt’s hier und so lud uns einer in Rührsdorf am Wachautal ein, das Zelt in seinem Weingarten aufzustellen. So gab es wieder Grünen Vetliner… Viele kleine Orte mit Klöstern säumen beide Ufer der ziemlich stark strömenden Donau. In jedem Ort steht auch eine schöne Kirche. Manchmal gibt es Seilfähren ans andere Ufer. Der Eurovelo 6 ist ein schöner Radweg, den wir sehr genießen. Auf den zahlreichen Bänken kann man wunderbar rasten…
In Wien warten die Pferde geduldig bis die Kutsche losfahren soll. Wien ist großartig und eindrucksvoll, eine Kaiserstadt… wir schlendern nach dem Wienbesuch durch die Weinberge von Klosterneuburg zum Heurigen und genießen den Grünen Veltiner. In weinseliger Laune werden wir albern…viele der Österreicher, die uns begegnen, gehen zum Lachen wohl eher in den Keller….merkwürdig…
Eine sehr schöne Strecke auf dem Eurovelo 9 radeln wir jetzt. Gunda ist richtig froh auf so einem ruhigen, schönen Radweg zu fahren. Mattes sieht viel Fische in den Bächen. Von einer Brücke über die Schwarza blickt man auf schneebedeckte Gipfel. Da kam sogar ein Alaskafeeling auf. Ausgestopfte Jagdtrophäen zieren jeden Gasthof. Was Eichhörnchen hier so alles können sollen … wir denken lieber an die lustigen Squirrels in Alaska.
Nachdem Thorsten uns mit Clara Graz gezeigt hat und wir 3 schöne Tage von seiner Familie verwöhnt wurden, radeln wir durchs Burgenland. Die blumenreichen Wiesen und schnuckeligen kleinen Dörfer erreichen wir über zahlreiche Hügel. Die erste Nacht verbringen wir in einem originellen Gasthof.