Wir haben uns nun entschieden an der sonnigeren Ostküste zu radeln, wo auch der Wein gedeiht… Seehunde grüßen freundlich und bei starkem Gegenwind strampelten wir fleißig bis nach Kaikoura. Die Straße ist gerader und so können die großen Laster einen Bogen um uns machen.
In Neuseeland gibt es die größten und schwersten Aale der Welt. Auf der Coromandel Halbinsel übernachteten wir einmal in einer Lodge für Meeresangler, die hauptsächlich Snapper angeln. Die Fischreste werden einfach in einen Fluss geworfen, was die teilweise 30jährigen und 20 Pfund schweren Aale genießen. Die zahmen Aale lassen sich sogar streicheln.
Der nördlichste Zipfel der Nordinsel von Neuseeland, wo die Tasman Sea mit dem Pacific zusammentrifft, ist wunderschön. Dahin führt der 90 Mile Beach… wir radelten bis Ahipara und den Rest fuhr uns ein humorvoller Maoribusfahrer. Über den Strand fuhr der Bus zurück und musste einem Autofahrer helfen, der im Priel stecken geblieben ist. Ebbe und Flut sind hier deutlich sichtbar… Die Hügel sind immer noch tief grün und die Farmer versteigern die kleinen Kälber im Quarter eingepfercht auf einer Auktion. Das Leben der Menschen ist konzentriert auf Landwirtschaft.
Wir haben während einer Nachtwanderung im Kauri Nationalpark einen Kiwi beobachtet !!! Das ist ein ganz besonderes Erlebnis. Viele Neuseeländer haben noch keinen gesehen. Die seltenen Kauribäume sind teilweise 3000 Jahre alt und beeindruckend riesig. Auch ein paar kugelrunde Steine, die Boulders, und sehr viele Hügel, Schafe und Blumen wie die Calla belohnen den sehr anstrengenden Radelalltag. Es ist wirklich sehr mühsam, die vielen grünen Hügel zu beradeln. Wir strampeln nicht viele Kilometer und belohnten uns in Rawene mit Tortenstücken. Dann übernachten wir heute mal in einem umgebauten Bus.
Kaum radeln wir ins schöne Kanada, sehen wir gelb und rot verfärbte Blätter und es wird kühler und die Luft klarer. Der „Indian Summer“ beginnt. Auch die roten Beeren sind reif und die braunen Bären schlemmen diese überall gerne. So ließ sich einer gar nicht stören, direkt an der Strasse zu schmatzen. Gunda hat sich so erschrocken, dass ein netter Autofahrer hilfsbereit uns Radler vorbeieskortierte. Als dann noch auf einem Zeltplatz ein überdeutliches Verbot fürs Zelten stand, wollte Gunda schnell weiter und nun steht das Zelt direkt am riesigen, türkisblauen Kluane Lake auf einem Luxus Caravan Park, der zum Glück ganz leer ist, warme Duschen und Wlan hat.
Wir haben bisher traumhafte Panoramablicke auf die Wrangell Mountains und die St. Elias Mountainrange genossen, weil der Alaskahwy unten entlang führte und nicht drüber hinweg. Bei wenigen Steigungen und Rückenwind schafften wir öfter über 90km, obwohl wir immer erst spät los kommen. Manchmal sogar erst mittags. Mal rebelliert der Wasserfilter, mal essen wir lange und ausgiebig, mal ist irgendwas mit dem Rad oder Zelt zu verändern… aber noch sind die Abende lang… wir haben ja keinen Termindruck und der Weg ist das Ziel. Immer noch haben wir meistens gute Laune und freuen uns über jeden weiteren Tag.
Schlittenhunde
Im Sommer ist das Hundeleben trist. Im Winter haben die Schlittenhunde viel zu tun und viel Spaß. Ein Musher, der regelmäßig am berühmten Iditarod Rennen teilnimmt, hat sogar 50 Hunde. Er erzählte uns, dass es schon im September anfängt zu schneien. Die Hunde sind zäh und werden bis zu 17 Jahren alt.
Leider haben wir gerade den regnerischsten Sommer in Alaska seit 33 Jahren erwischt… so übernachten wir wieder auf einem Campground mit überdachten Tischen, was das Kochen sehr erleichtert… wir haben gerade zwei indian ale geschenkt bekommen und sitzen in einem uralten Pickupaufsatz in Cantwell am Start zum Denali Hwy…
Nun ein Suchbild: Wieviele wilde Denalipark Hühner sind auf diesem Bild? Wer es weiß, darf dann nächstes Jahr mal gerne auf Gundas Rad mit vollgepacktem Gepäck fahren… im Sonnenschein…
Um durch den Park zu radeln und wild zu zelten, mussten wir versprechen, uns so weit weg von der Strasse zu verstecken, dass niemand uns sehen kann. Wir fühlten uns wie die Teilnehmer von „Tribute to Panem“. Die Ranger haben das tatsächlich kontrolliert und einige Touribusse kamen noch bis 21 Uhr vorbei. Einmal campten wir im Wald und einmal bei strömenden Regen unter einer Brücke. In der Bärenbox musste das Essen 100m weg vom Zelt versteckt werden und kochen mussten wir weitere 100m weg. Da wir auch tatsächlich mehrere Grizzlys gesehen haben, befolgten wir diese Vorschrift gerne. Leider regnete es lange und am letzten Morgen zeigte sich die Belohnung, der Mount McKinley. Wir hatten sehr wenig Essen dabei, so dass der Riegel von Sonja, Geburtstagsgeschenk und Notration verputzt wurde. Wieder auf dem Zeltplatz stopfte Gunda erst mal viel Schokolade in sich rein und dann gab es nach einem Einkauf im teuren Tourishop sogar ein Bierchen und wieder Rüherei. Morgens hatten wir dann einmal kurz nicht aufgepasst… ein gieriges Squirrel zerbiss Gundas Ortliebtasche, um an das begehrte Brot zu kommen. Allmählich glauben wir, dass diese Biester gefährlicher sind als die Schwarzbären, weswegen überall Bärenboxen stehen, in die man unbedingt das Essen verschließen soll…
Wir warten nun einen Tag Regen ab und weiter geht’s auf dem Denali Highway nach Paxton. Dabei wollen wir endlich mal angeln und Boot fahren…
The cute, tiny Squirrels are biest, which bite into Gundas bag, fighting for bread, during we had a chat with a friendly couple of Newzealand who gave us delicious fresh salmon and beans….
Ja, sowas, mitten in Anchorage am schönen Radweg im Chambell Creek steht eine Elchkuh und mampft genüsslich das frische Grün….dabei kommt sie gefährlich nah…